SIHAM ISSAMI
SIHAM ISSAMI ist Schriftstellerin und bildende Künstlerin in einer Person. Sie lebt und arbeitet in Venedig und Berlin. Ihre literarischen und künstlerischen Arbeiten sind eng miteinander verknüpft und betonen die Verbindungen zwischen Wissenschaft, Kunst, Literaturen und Geschichte…etc.
ISSAHMI hat Mathematik, Bildende Kunst und Musiktheorie studiert und war unabhängige Forscherin im Bereich der Geisteswissenschaften. Sie veröffentlicht kontinuierlich Gedichte und Erzählungen, hält Vorträge über Philosophie und Musik, malt, zeichnet, kreiert, stellt aus …
Was sie am meisten beschäftigt, ist die Frage, wie und ob man die einzelnen Disziplinen voneinander trennen kann? Wie könnten Musik, Mathematik, Physik, Poesie, Kunst, Geschichte … unabhängig voneinander existieren? „Alles ist miteinander verbunden und jedes einzelne Ding besitzt eine plurale Identität,“ so SIHAM ISSAMI.
Geboren in einer Oase am Fuße des Hohen Atlas und am Tor zur Wüste, Errachidia, wuchs sie an der Atlantikküste Marokkos auf, hauptsächlich in Rabat, und wurde sowohl in der berberisch-arabischen als auch in der französischen Kultur erzogen, die in vielerlei Hinsicht eher europäisch als berberisch ist. Unter diesen Umständen ist Multilinguismus die Normalität. seit dem Säuglingsalter hört und spricht man drei verschiedene Sprachen. Dass es eine einzige Muttersprache gibt, hat ISSAMI erst viel später entdeckt und es kam ihr merkwürdig vor. Sie beherrscht inzwischen sechs Sprachen, pendelt zwischen „Ost“ und „West“, „Orient“ und „Okzident“, kennt keine unüberwindbaren Landesgrenzen. Für sie gibt es keine bestimmte Linie, wo das eine endet und das andere beginnt.
Parallel zu ihrer literarischen und künstlerischen Arbeit übernahm sie mehrere verantwortungsvolle Positionen im Kunst- und Kulturbereich. Sie war Generalsekretärin des „Grand Prix de la Critique Littéraire“ (Paris), Vorstandsmitglied des französischen P.E.N.-Clubs und arbeitete mehrere Jahre als Beraterin des marokkanischen Kulturministers (Rabat). Dort kuratierte sie mehrere Ausstellungen und forcierte die Gründung des ersten nationalen Zentrums für Gravur-Techniken (Radierung, Lithografie, Serigraphie).